Corvette Historie C3

1968 - 1982

Die C3 wurde im Herbst 1967 eingeführt und bis zum Herbst 1982 gebaut. Sie wurde von 1969 bis 1976 auch Stingray (zusammengeschrieben) genannt, was auch als Schriftzug auf den Flanken der Karosserie gezeigt wurde. 1968 soll die Mannschaft schlicht vergessen haben, die Embleme zu bestellen.

Die C3 ist von einem durchgängig neuen Design sowohl des Innenraums wie auch der Karosserie geprägt. Das auffällige Karosseriedesign ging als „Coke-Bottle-Corvette“ in die Autogeschichte ein, da das Seitenprofil einer Coca-Cola-Flasche ähnlich sieht. Das Design ist stark an das Konzeptauto Mako-Shark-II Show-Car von 1965 angelehnt. Die Corvette C3 wirkt optisch deutlich massiver als ihre Vorgänger. Die Karosserie war um 190 mm länger geworden und war nun auf 4,64 Meter gewachsen, die Höhe aber wiederum um 50 mm niedriger als bei der C2.

Als absolutes Novum bei Serienautos wurde die Coupés erstmals mit zwei herausnehmbaren Dachhälften ausgestattet, nach deren Herausnahme ein Mittelsteg verbleibt, das auch „T-Bar-Roof“ oder „T-Top“ genannt wird. Sogar die senkrecht stehende Heckscheibe kann bei den Modellen der ersten fünf Produktionsjahre entfernt werden. Sie blieb als Stilmerkmal bis 1977 erhalten, ab 1978 erhielt die Corvette im Rahmen einer größeren Modellpflege ein Fastback-Heck mit einer großen Glaskuppel hinter der B-Säule. Die Sicherheitsdiskussion Mitte der 1970er-Jahre führte zu hektischen Änderungen an den Stoßstangen, das 73er-Modell beispielsweise trägt eine kuriose Mischung aus in Wagenfarbe lackierten Kunststoff-Stoßfängern vorn und klassischen Chrom-Exemplaren hinten. Das Cabriolet wurde aufgrund verstärkter Sicherheitsbestimmungen in den USA nur bis Ende 1975 angeboten, danach verschwand es aus dem Programm. Bis zur Einstellung der Produktion im Oktober 1982 war nur noch das Coupé erhältlich.

Um die neuen Bestimmungen zum Aufprallschutz bis 5 mph einzuhalten, erhielt die Corvette zum Modelljahr 1973 einen vorderen Stoßfänger aus Polyurethan, am Heck blieb es bei der konventionellen Chromstoßstange, die allerdings im folgenden Modelljahr durch einen, nur 1974 mittig geteilten, PU-Bumper ersetzt wurde. Diese wurden zum Ende der Baureihe in den ´80 nochmal modifiziert.

Als Basismotorisierung wurde ab 1968 der aus der C1 und C2 bekannte 5,3-Liter-„Small-Block“-Achtzylinder mit nun 300 PS Leistung eingesetzt. Es war auch wieder der 7,0-Liter-„Big-Block“-Motor mit Leistungen von 390 PS bis 435 PS erhältlich. Den absoluten Höhepunkt erreichten die Motoren im Jahre 1971. Größer als zwischen 1970 und 1974 war der „Big-Block“ einer Corvette nie: 7,4 Liter Hubraum ergeben einen Inhalt von über 930 cm³ pro Zylinder. 1971 markierten 435 PS die bis dahin höchste Leistung einer Serienversion in der Geschichte der amerikanischen Sportwagenlegende. Ab 1972 schlugen sich die Ölpreise und die dramatisch erhöhten Versicherungsprämien für leistungsstarke Fahrzeuge in einer Verringerung der Höchstleistung auf 270 PS nieder, eine Basis-Corvette hatte gar nur 200 PS. Zum Ende ihrer Bauzeit konnte die C3 noch maximal 230 PS mobilisieren.

Die gebaute Stückzahl dieser am längsten produzierten Baureihe beträgt insgesamt rund 543.000 Fahrzeuge, bevor die Nachfolgerin im Herbst 1982 schon in den Startlöchern stand.